Vom Semesterprojekt zur Gründung von Stapelstein
Unser Weg in die Gründung
Die ersten Schritte von Stapelstein unternahm ich im Jahr 2015 in meinem vierten Semester des Studiengangs Produktgestaltung im Fach Prozessgestaltung unter der Leitung von Klaus Marek.
Gemeinsam mit meiner Kommilitonin Xiaowen Zhang haben wir uns intensiv mit Lernumgebungen in Kindergärten und Schulen auseinandergesetzt und erkannt, dass die Einschränkung der Bewegungsfreiheit – vor allem im Kontext der dominanten Sitz-Lern-Kultur – nicht nur das spielerische Lernen erschwert, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Kinder negativ beeinflusst.
Der drastisch zunehmende Bewegungsmangel im kindlichen Alltag wurde bereits vor unserer Arbeit und zuletzt in der WHO-Studie aus 2019 festgestellt.
Mit dem damaligen Projekt „boo – sitzen, lernen, spielen“ haben wir mit Hilfe einfacher Prototypen bewiesen, wie ein einfaches Produkt den spielerischen Lernprozess – durch Bewegung – unmittelbar verbessern kann. Die Wirkungskraft des Konzepts konnten wir in Form eines im Fotostudio der HfG produzierten Videos eindrücklich einfangen und darlegen.
Dieses Video wurde schließlich gemeinsam mit den Prototypen auf der Semesterausstellung präsentiert, woraufhin ich die Aufmerksamkeit eines Investors wecken konnte, der in der Folge mit mir und einer weiteren Investorin die Firma Joboo GmbH gegründet hat, um aus den Prototypen ein serienreifes Produkt zu entwickeln und zu vermarkten.
Für mich war die Firmengründung reine Zwecksache, um das sinnstiftende Produkt in die Welt hinaustragen zu können. Deshalb habe ich mich mit meiner heutigen Co-Gründerin Hannah König dazu entschieden, die Investor:innen abzulösen und das Unternehmen in ein sogenanntes Purpose-Unternehmen (Stichwort „Verantwortungseigentum”) umzuwandeln. Seither ist die Firma eine Art Stiftung, die keine profitgetriebene Fremdbestimmung mehr erleidet und ausschließlich von Personen geleitet wird, die mit vollem Einsatz in und an dem Unternehmen arbeiten.
„Selbstständigkeit bedeutet für mich, dass es nie langweilig wird. Ich würde jedem immer raten den nächsten Schritt im Blick zu behalten, die nächste Entscheidung, das nächste Ziel und somit einfach vorwärts zu gehen.„
Hannah König von Stapelsein
„Mit Stapelstein wollen Sie eine kindegerechte Welt gestalten, die Kinder in ihrem Alltag spielerisch in Bewegung bringt.„
Stephan Schenk von Stapelstein
Heute bringt Stapelstein bereits mehr als 800.000 Kinder in spielerische Bewegung.
Zur damaligen Zeit gab es goHfG noch nicht. Ich musste mich entsprechend selbst um eine passende Beratung kümmern. Rückblickend wäre ich sehr dankbar gewesen, mit goHfG eine Anlaufstelle gehabt zu haben, die mir sehr wahrscheinlich viele Umwege hätte ersparen können.