Bloom Future – Entdecke den Beruf in dir.
Im Juli 2024 habt Ihr das EXIST-Gründungsstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten. Unseren herzlichen Glückwunsch dazu. Anbei haben wir einige Fragen zu eurem Start-up und zur EXIST-Antragsstellung:
1. Welches Problem löst euer Start-up und wie hebt es sich von bestehenden Lösungen am Markt ab?
Über 70 % der Schüler:innen in Deutschland sind mit den Angeboten zur Berufsorientierung unzufrieden. Sie haben keine Übersicht über alle möglichen Berufsfelder, sammeln kaum Praxiserfahrung und kennen ihre eigenen Stärken oft nicht. Auf der anderen Seite bleiben bei Unternehmen jährlich 70.000 Ausbildungsstellen unbesetzt – ein neuer Höchststand, vor allem bedingt durch Passungsprobleme, da die Talente und Stärken der Schüler:innen nicht zu den Anforderungen passen. Anstelle von stundenlangen Kompetenztests bietet Bloom Future eine einfache Lösung: Durch Gespräche über Hobbys und Interessen finden die Schüler:innen ihren passenden Beruf.
2. Was ist der Kundennutzen eures Produkts oder eurer Dienstleistung?
Wir leiten die Schüler:innen auf einfache und zielgruppengerechte Weise zur Selbstreflexion an und vermitteln ihnen in ihrer Sprache, wo ihre Talente und Stärken liegen. Den Unternehmen versichern wir dadurch, dass sich nur reflektierte und informierte Bewerbende melden, was die Passgenauigkeit erhöht und die Besetzungsquote verbessert.
3. Wie kam es zur Gründungsidee? Was war eure Motivation, ein Start-up zu gründen?
Die Idee entstand aus unserer Bachelorarbeit in der Interaktionsgestaltung. Wir selbst haben berufliche Umwege erlebt, die aus Orientierungslosigkeit entstanden sind. Dieses Problem wollten wir angehen. In Gesprächen mit Schüler:innen wurde uns klar, dass diese Problematik immer noch groß ist. Während des Bachelorprojekts waren wir im engen Austausch mit den Schüler:innen und konnten so ihre Probleme mit der Berufswahl genau verstehen.
4. Wie setzt sich euer Gründungsteam zusammen und welche Expertise bringt jeder Einzelne ein?
Wir, Carlo und Kevin, sind Interaktionsgestalter und kümmern uns darum, die Vision des Geschäfts voranzubringen und behandeln sowohl das Marketing und den Vertrieb sowie administrative Themen. Darcy ist nun auch als Entwickler mit im Boot und bringt diese Vision auf die Handys der Schüler:innen.
5. Welche Schritte habt ihr bisher im Gründungsprozess unternommen?
Nach der Bachelorarbeit sind wir direkt ins in:it co-working lab in Schwäbisch Gmünd gezogen, wo wir täglich Vollzeit an unserer Idee weiterarbeiten. Wir waren Teil der Sandbox Stuttgart und des Cyberlab Karlsruhe, beides Acceleratoren-Programme, die uns mit Netzwerken und Mentoring unterstützt haben. Außerdem nehmen wir am AI Start Programm der Campus Founders teil, um den KI-Aspekt der App auf das nächste Level zu bringen.
6. Wie sieht euer Zielmarkt aus und wie groß ist sein Potenzial?
Unsere Lösung richtet sich an Schüler:innen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sowie an Unternehmen, Hochschulen und Veranstaltende von Berufsorientierungsprogrammen, die an jungen Talenten interessiert sind. Das Marktpotenzial für die DACH-Region liegt bei 658,7 Millionen Euro.
7. Welche Rolle hat das EXIST-Gründungsstipendium eures Start-ups gespielt?
EXIST war eine der ersten Anlaufstellen für uns. Als Absolventen ohne Job ist es schwierig, eine Grundlage zu schaffen. Das EXIST-Gründungsstipendium gibt uns eine Basis für ein Jahr, um über unseren Prototypen zu iterieren, das Produkt marktreif zu machen und Zeit, über eine Folgefinanzierung nachzudenken.
8. Welche Herausforderungen habt ihr bisher bei der Gründung eures Start-ups gemeistert?
Wir mussten alles lernen, was zu einer Gründung dazugehört:
Geschäftsmodelle, Finanzpläne, Marketing, Sales und Entwicklung. Es ist schwierig, alles gleichzeitig zu managen. Eine gute Projektplanung und klare Ziele sind essenziell.
9. Mit welchen Herausforderungen seht ihr euch aktuell und in Zukunft konfrontiert?
Aktuell beginnt unsere Testphase in den Schulen in Ostwürttemberg. Bis zum Markteintritt Anfang 2025 ist noch vieles zu tun. Die App muss fertig entwickelt werden, und wir müssen uns intensiv um Marketing und Sales kümmern.
10. Was sind eure Ziele für die nächsten Jahre und wie wollt ihr euer Start-up weiterentwickeln?
Nach unserer Testphase in Ostwürttemberg möchten wir die App in der ganzen DACH-Region zur Verfügung stellen. Zudem können wir uns vorstellen, einen größeren Community-Aspekt in die App zu integrieren, um angehende Absolvent:innen mit jungen Berufserfahrenen zu vernetzen.
11. Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die ein EXIST-Gründungsstipendium beantragen möchten?
Es ist viel Arbeit, aber wenn ihr von eurer Idee überzeugt seid, macht es Spaß, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, die ohnehin wichtig für die Gründung sind. Das Ideenpapier hat uns im späteren Verlauf oft als Basis für Präsentationen und Gespräche mit Investoren gedient. Außer Zeit hat man nichts zu verlieren und alles zu gewinnen.
12. Wie wichtig ist die Unterstützung durch einen Gründercoach im Gründungsprozess?
Sehr wichtig. Als Student hat man oft nicht den Horizont, um zu erkennen, welche Themen wichtig sind oder nicht. Es gibt zum Glück viele erfahrene Menschen, die den Prozess schon einige Male durchgemacht haben und sehr gerne bei den Herausforderungen unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar.
13. Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen für Start-ups?
Da unser Projekt in der Hochschule entstanden ist, spielt die Zusammenarbeit eine sehr große Rolle. Hochschulen können einem den Freiraum geben, ein aktuelles Problem auf eigene Weise zu verstehen und zu lösen. Zudem hilft die Vernetzung der Hochschulen mit weitergehenden Accelerator-Programmen sehr beim Übergang vom Studium in den Beruf.
Kontakt
Bloom GbR
Robert-von-Ostertag Straße 4
73525 Schwäbisch Gmünd
info@bloom-future.de
https://bloom-future.de/