Krea­tiv­forum Ostwürt­tem­berg zeigt Chancen und Grenzen der KI auf

Kreativforum Ostwürttemberg 2024
Bild­nach­weis: Krea­tiv­forum Ostwürt­tem­berg 2024

In der gemein­samen Veran­stal­tung der Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft mbH Region Ostwürt­tem­berg (WiRO), der Hoch­schule für Gestal­tung Schwä­bisch Gmünd, der Kontakt­stelle Frau und Beruf Ostwürt­tem­berg – Ostalb­kreis, und der Wirt­schafts­för­de­rung der Stadt Aalen wurde zunächst die Funk­tion von neuro­nalen Netz­werken in der KI erläu­tert und dann an verschie­denen Stationen erprobt. Nachdem das Krea­tiv­forum Ostwürt­tem­berg in den letzten Jahren virtuell statt­ge­funden hat, bot sich dieses Mal wieder die Gele­gen­heit persön­liche Kontakte zu knüpfen, mit Expert*innen vor Ort auszu­tau­schen und selbst prak­ti­sche KI-Erfah­rungen zu sammeln.

Prof. Matthias Held, Prorektor für Forschung und Transfer der Hoch­schule für Gestal­tung, begrüßte die Teil­neh­me­rinnen und Teil­nehmer aus der Region und wies mit einer persön­li­chen Anek­dote darauf hin, wie rasant die Entwick­lung im Bereich Künst­liche Intel­li­genz voran­schreitet. Wusste vor einein­halb Jahren noch kaum jemand, was Chat GPT ist und wie man es anwendet, so kann man heute bereits die 4. Gene­ra­tion dieser KI verwenden. Dies zeigt auch wie mächtig diese Tech­no­logie ist“, so Held. Sie sind mit dem Begriff KI heute vertraut, aber möchten jetzt wissen was genau dahin­ter­steckt. Dafür sind Sie heute hier und das zeigen wir Ihnen.“

Im Anschluss an das Gruß­wort, löste Felix Sewing, Leiter des AI+D Labors der HfG Schwä­bisch Gmünd, das eben gege­bene Verspre­chen ein. In seinem infor­ma­tiven Vortrag zeigte er, wie Künst­liche Intel­li­genz funk­tio­niert und wo sie an ihre Grenzen stößt.

Verständnis von KI und Machine Learning

Im Allge­meinen umfasst KI die Fähig­keit, intel­li­gentes Verhalten zu imitieren“, so Sewing. Im Gegen­satz dazu bezieht sich Machine Lear­ning auf Compu­ter­ver­fahren, die es ermög­li­chen, Fähig­keiten zu erlernen, ohne explizit dafür program­miert zu sein. Im Fokus stand dabei die Erklä­rung neuro­naler Netze. Diese stellen die essen­zi­ellen Kompo­nenten für das Verständnis und die Entwick­lung von KI-Systemen dar.


Prak­ti­sche Anwen­dungen, Chancen und aktu­elle Entwicklungen

Anhand von Beispielen wie Bild­klas­si­fi­zie­rung und medi­zi­ni­scher Bild­ana­lyse wurde gezeigt, wie neuro­nale Netze Trai­nings­daten verar­beiten, um präzise Vorher­sagen zu treffen. Ein anschau­li­ches Beispiel war die Erken­nung und Unter­schei­dung von Blät­tern verschie­dener Baumarten.


Heraus­for­de­rungen, Grenzen und ethi­sche Über­le­gungen

Der Vortrag ging auch auf die ethi­schen und prak­ti­schen Heraus­for­de­rungen ein, die mit der Nutzung großer Daten­mengen und der Notwen­dig­keit sorg­fältig kura­tierter Trai­nings­daten einher­gehen. Die Diskus­sion um Verzer­rung der Wahr­neh­mung und die korrekte Inter­pre­ta­tion und Anwen­dung von Daten bleibt ein zentrales Thema in der KI-Entwick­lung. Diese steht aktuell auf dem Kipp-Punkt, da keine unver­fälschten Daten mehr zum Lernen zur Verfü­gung stehen und Daten, die mit Künst­li­cher Intel­li­genz erstellt wurden, als real verar­beitet werden.

Am Ende seines Vortrags hob Sewing die beson­dere Bedeu­tung von modell­über­grei­fender Zusam­men­ar­beit und die konti­nu­ier­liche Verbes­se­rung und Anpas­sung von KI-Modellen an neue Heraus­for­de­rungen hervor.


Prak­ti­sche KI-Erfahrungen

Im Anschluss waren alle Teil­neh­menden einge­laden, an insge­samt sechs Stationen verschie­dene KI-Systeme auszu­pro­bieren und darüber mit den Exper­tinnen und Experten sowie unter­ein­ander ins Gespräch zu kommen. Beispiels­weise wurde gezeigt, wie Teachable Machine funk­tio­niert und gleich­zeitig über­legt, wie diese konkret in unter­schied­li­chen beruf­li­chen Szena­rien ange­wendet werden kann. Auch Stable Diffu­sion und Chat GPT konnten auf ihre Chancen und Grenzen getestet werden.

Zum Abschluss trafen sich alle Akteur*innen der Kultur- und Krea­tiv­branche, Mitar­bei­tende regio­naler Unter­nehmen aus Indus­trie und Hand­werk, Studie­rende, Start-ups, Gründer*innen sowie inter­es­sierten Bürger*innen zu einer Diskus­si­ons­runde. Wie können konkrete Anwen­dungs­fälle für KI im (Arbeits-)Alltag aussehen? Ist mit KI erstellter Output recht­lich geschützt? Was passiert mit den Daten? Diese und weitere Fragen beschäf­tigten die Runde. 
Nadine Kaiser, Geschäfts­füh­rerin der WiRO, fasste in ihrem Schluss­wort treff­lich zusammen KI-Werk­zeuge sind nicht mehr wegzu­denken und werden unseren beruf­li­chen und privaten Alltag prägen.“

Info:
Das Krea­tiv­forum Ostwürt­tem­berg ist eine kosten­freie Bran­chen­ver­an­stal­tung, die aktu­elle Themen und Trends aufgreift und eine Platt­form für Diskus­sion, Austausch und Netz­werken bietet. Das Krea­tiv­forum wird von der Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft Region Ostwürt­tem­berg (WiRO), der Kontakt­stelle Frau und Beruf Ostwürt­tem­berg – Ostalb­kreis, der Wirt­schafts­för­de­rung der Stadt Aalen sowie der Hoch­schule für Gestal­tung Schwä­bisch Gmünd ausge­richtet und durch die MFG Medien- und Film­ge­sell­schaft Baden-Würt­tem­berg unterstützt.


Kontakt:
Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft mbH Region Ostwürt­tem­berg (WiRO)
Bahn­hof­platz 5
73525 Schwä­bisch Gmünd
Telefon: 07171 92753 – 0
E‑Mail: wiro@ostwuerttemberg.de
www.ostwuerttemberg.de