goHfG begrüßt Bernd Häußler zum zweiten Mal
Schutz für Kreativität
An der HfG werden jedes Semester mehr als 500 gesellschaftlich relevante und marktnahe Semester- und Abschlussprojekte entwickelt. Grundkenntnisse zum Schutz der eigenen kreativen Leistungen sind u. a. erforderlich, wenn Studierende mit Unternehmern zusammenarbeiten.
Deshalb lud die Gründungsoffensive an der Hochschule für Gestaltung, goHfG, am 19. Mai zu einem Online-Vortrag von Bernd Häußler zum Thema „Schutzrechtsanmeldungen | Recherche“ ein. Bereits im vergangenen Dezember hatte Häußler einen Einführungsvortrag zu Schutzrechtsanmeldungen gehalten. In der Fortsetzung und Vertiefung ging er auf Grundlagen der Patentrecherche, Aufbau von Patentveröffentlichungen und Patentansprüchen, internationale Patentklassifikation, Suchbegriffe, Operatoren und Strategie, sowie kostenlose Datenbanken ein. Außerdem gab er konkrete Recherchehinweise und eine Recherchevorführung.
Recherche als Grundlage für Erfolg
„Was tun die Anderen in meinem Markt?“ Diese Frage steht für Bernd Häußler am Anfang der Recherche rund um Schutzrechte. Da allerdings über die Hälfte der Anmeldungen mittlerweile aus Asien, insbesondere China kommen, fallen frühe und qualifizierte Recherchen durch die Sprachbarriere immer schwerer. Zudem wird die Klassifizierung der Veröffentlichungen immer komplexer – daher rät Häußler zu einem Gleichgewicht zwischen dem Aufwand (Zeit und Energie) und dem Qualitätsanspruch bezüglich der Rechercheergebnisse.
„Es gib mehr als 120 Mio. Veröffentlichungen weltweit,“ sagt Häußler und rät zu einer frühen Beschäftigung mit dem Thema Schutz des eigenen geistigen Eigentums – auch um Sicherheit zu gewinnen, inwiefern Risiken durch Schutzrechte anderer entstehen könnten. Der Spezialist vom Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg gab auch Hinweise auf kostenlose Datenbanken, die für die Recherche genutzt werden können.
Schutz geistigen Eigentums als wichtige Kompetenz für Gestaltende
Das Team von goHfG wertet den Fachvortrag als echten Erfolg – insbesondere für die Studierenden. „Viele studentische Projekte bergen großes Innovationspotential und werden mangels Kenntnissen nur unzureichend geschützt. Der Schutz geistigen Eigentums ist aber eine zunehmend wichtige Fachkompetenz für Gestaltende. Deswegen freuen wir uns über Herrn Häußlers Bereitschaft, unsere Studierenden diesbezüglich zu unterstützen.“, erläutert Projektleiter Prof. Gerhard Reichert das Ziel der Gründungsoffensive.
Bernd Häußler ist Leiter des Recherchezentrums im Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg in Stuttgart und beschäftigt sich bereits seit 1997 mit Schutzrechten. Seine Kunden sind kleine bis mittelgroße Unternehmen, Startups, Studenten und natürlich Erfinderinnen und Erfinder. Gerade Existenzgründer*innen sollten sich frühzeitig über Schutzmöglichkeiten informieren, denn schon eine Präsentation, ein Pitch oder ein Prototypenbau usw. können ohne die richtigen Vorkehrungen ein Risiko für die eigene Erfindung darstellen.