Neues Rektorat der Hochschule für Gestaltung nimmt Arbeit auf
Nach dem Rückzug des designierten Rektors, Herrn Prof. Detlef Rahe, hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, in enger Abstimmung mit den Gremien der Hochschule, sofort die Weichen gestellt, um einen nahtlosen Übergang der Leitungsposition an der HfG zu ermöglichen. So ist es unter Beteiligung und Zustimmung von Hochschulrat und Senat gelungen, bereits mit Wirkung zum 1. September, Herrn Prof. Ralf Dringenberg als Beauftragten zur befristeten Wahrnehmung der Funktion des Rektors der HfG Schwäbisch Gmünd einzusetzen. Ministerium und Hochschule sind Rektor Dringenberg, der nach Ablauf seiner Amtszeit in den Ruhestand getreten ist, dankbar für seine Bereitschaft der HfG bis zum Antritt einer neu zu wählenden Person für das Amt der Rektorin oder des Rektors erneut vorzustehen. Ein solches Wahlverfahren dauert in der Regel 12 bis 15 Monate.
Rektoratsteam neu aufgestellt
Mit Ende der Amtszeit des Rektors endeten auch die Amtszeiten der Prorektorinnen und so war die erste Amtshandlung von Rektor Dringenberg dem Senat geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten zur Wahl vorzuschlagen. Der Senat wählte am 15. September Herrn Prof. Hartmut Bohnacker zum Prorektor für Studium und Lehre und Herrn Prof. Matthias Held zum Prorektor für Forschung und Transfer der HfG Schwäbisch Gmünd. Beide traten bereits zum 20. September ihr Amt an. Damit ist die Leitung der Hochschule für Gestaltung wieder komplett besetzt und uneingeschränkt arbeitsfähig.
Rektor Dringenberg freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neu gewählten Prorektoren. Gleichzeitig dankt er den scheidenden Prorektorinnen, Prof. Dr. Dagmar Rinker und Prof. Dr. Susanne Schade, für ihre wertvolle und verbindliche Arbeit. In den vergangenen drei Jahren haben beide dazu beigetragen, dass trotz Corona-Pandemie der Lehr- und Forschungsbetrieb an der HfG stets gesichert war. Zu ihrer erfolgreichen Bilanz zählen die Initiierung und Umsetzung struktureller Veränderungen in der Lehr- und Forschungsorganisation, unter anderem durch effiziente Digitalisierungsprozesse. Die erfolgreiche Akkreditierung aller Studienprogramme ohne Auflagen bis 2028, die signifikante Erhöhung der Drittmittelzugänge auf zuletzt knapp drei Millionen Euro und die Verantwortung für eine Vielzahl von Kooperationen, Projekten und Ausstellungen mit regionalen und überregionalen Partnern fallen ebenfalls in ihre Amtszeit. Strategisch hat das kollektive Rektorat unter Leitung von Prof. Dringenberg seit 2015 die Hochschule für Gestaltung als offene, kooperative Einrichtung vertreten. Dies aus Überzeugung, dass Gestaltung, als Schnittstellendisziplin verstanden, einen wichtigen Beitrag zum Gelingen notwendiger Transformationsprozesse leisten kann.
„Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Wandel zu einer friedlichen, klimaverträglich wirtschaftenden Gesellschaft. Wie Menschen mit dieser Herausforderung umgehen, welchen Zugang sie zur Beteiligung an der Entwicklung haben, sind Kernfragen zivilen Lebens und nur interdisziplinär und kooperativ zu lösen. Gestaltung kann dabei den Menschen die Teilhabe an Innovationen ermöglichen und der Gesellschaft Orientierung in der komplizierter werdenden Welt bieten. Ich bin mir sicher, dass auch mit dem neu zusammengesetzten Rektorat die interdisziplinäre, strukturelle Vernetzung der HfG Schwäbisch Gmünd mit regionalen und überregionalen Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen weiter ausgebaut werden kann, um die Gestaltung noch stärker in wirtschaftliche, technologische und soziale Innovationsprozesse zu integrieren“, so Dringenberg.
Neu gewählte Prorektoren
Prof. Hartmut Bohnacker übernimmt das Prorektorat Lehre. Nach seinem Studium der Kommunikationsgestaltung an der HfG war er selbständiger Gestalter in Stuttgart. Schwerpunkt war die Konzeption, Gestaltung und prototypische Umsetzung von Projekten im Bereich Interface- und Interaktionsentwicklung für namenhafte Unternehmen. Seit 2009 ist er Professor an der HfG für den Studiengang Interaktionsgestaltung und war sechs Jahre lang als Studiengangsleiter tätig. Er lehrt Gestaltung und Prototyping von Interfaces, zu großen Teilen in den Grundlagen der Gestaltung. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Datenvisualisierung und Projekte im Kontext Künstliche Intelligenz. „Eine der großen Herausforderungen in der Arbeit als Prorektor Lehre stellt nach wie vor die Entwicklung von digitalen Lehrformen und Einführung von digitalen Prozessen in der Lehrplanung und im Prüfungswesen dar“, so Bohnacker über seine zukünftigen Aufgaben.
Neu gewählt wurde ebenfalls Herr Prof. Matthias Held. Er übernimmt das Prorektorat Forschung und Transfer. Nach dem Studium der Produktgestaltung in Deutschland und den USA war Held in Stuttgart als Teilhaber der Designagentur quintessence tätig, 2006 wurde er dann an die HfG berufen. Er lehrt in den gestalterischen Grundlagen und in der Produkt- und Prozessgestaltung und forscht und publiziert u.a. zum Thema Nachhaltigkeit. Er war bereits 2009 bis 2015 Prorektor für Forschung und zuvor am Aufbau des Instituts für Angewandte Forschung der HfG beteiligt. Held setzt sich seit vielen Jahren für die Designforschung ein. So war er seit 2008 bis Mai diesen Jahres Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und Forschung DGTF, ist Mitglied der Design Research Society UK und Gutachter für den Schweizer Nationalfond. Held ist ferner Gründungsmitglied der AG Gestaltung der Hochschulrektorenkonferenz und er war als Beirat und seit 2016 auch als Jurymitglied an der Entwicklung und Etablierung des Bundespreis Ecodesign beteiligt.