Mehrere Projekte der HfG Schwäbisch Gmünd werden bei Nachwuchswettbewerb für Gestalter*innen ausgezeichnet
Mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung wurde der interdisziplinäre Nachwuchswettbewerb für Gestalter*innen – aed „neuland“ Award 2021 – dieses Jahr zum achten Mal durchgeführt. Aus über 500 Einreichungen aus der ganzen Welt ermittelte die Jury die Preisträger*innen und darunter sind gleich vier Teams der HfG. Das Projekt „Amplex“ sowie das Projekt „jjuma“ wurden in der Kategorie Product Design mit Silber ausgezeichnet. Zudem wurden die beiden Abschlussarbeiten „Home Office – Wie arbeiten wir in Zukunft von zu Hause aus?“ in der Kategorie Product Design und „[sci]mmary“ in der Kategorie Interaction Design mit einer Anerkennung versehen.
„In diesem Jahr freue ich mich besonders über die begehrten aed „neuland“ Awards, zeigen sie doch, dass trotz der erschwerten Studienbedingungen, unsere Studierenden ausgezeichnete Projekte entwickeln können. Ich sehe das auch als Auszeichnung für die Online-Lehre an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd“, so der Rektor Prof. Ralf Dringenberg
Mit „Amplex“ Menschenleben retten
Mit „Amplex“ entwickelten Raphael Jung und Cedric Zimmermann eine Rettungsboje, die Schiffbrüchigen Sicherheit bietet, bis Hilfe eintrifft. Sie beruht auf bekannten Technologien (wie z. B. dem Druckluftsystem einer Flugzeugrutsche) und nutzt passierende Schiffe und deren Seenotausrüstung. Das Projekt entstand im dritten Semester des Studiengangs Produktgestaltung an der HfG und wurde von Prof. Sigmar Willnauer betreut.
Jurystatement: Ein innovativer und hochfunktionaler Entwurf, wie Menschenleben gerettet werden können. Damit hat das Design eine Antwort auf ein drängendes Thema unserer Zeit geliefert. Wie die politisch-gesellschaftliche Lösung aussieht, bleibt eine andere Frage.
Funktionsorientiertes Design für optische Analysegeräte
Julian Graeve, Julian Kühne und Manuela Muschalski entwickelten mit „jjuma“ ein fiktives Unternehmen. „jjuma“ setzt sich zum Ziel, mithilfe von funktionsorientiertem Design, die Arbeit mit optischen Analyseinstrumenten angenehmer zu gestalten. Der Produktkatalog umfasst eine Wärmebildkamera, eine Inspektionskamera und ein mobiles Mikroskop. Speziell für Rettungskräfte und wissenschaftliche Einsatzteams entwickelt, entspricht der Funktionsumfang stets den komplexen Anforderungen von Außeneinsätzen. Dabei zeichnen die intuitive Bedienung und das abgestimmte Handling die Produkte aus und sorgen für einen hohen Komfort in der Anwendung. Das Projekt entstand ebenfalls im dritten Semester des Studiengangs Produktgestaltung im Fach Ergonomie an der HfG und wurde von Carmen Hinderberger betreut.
Jurystatement: Der gesamtheitliche Ansatz dieses Beitrags hat die Jury extrem beeindruckt: Anstatt eines einzelnen Produktes wurde gleich eine ganze Produktfamilie geschaffen, die alle Anforderungen entlang des Prozesses bis hin zum Packaging extrem geradlinig und souverän abbildet.
Wissenschaftliche Forschung mithilfe von künstlicher Intelligenz
Mit ihrer Masterarbeit „[sci]mmary“ präsentieren Olga Krasizkaja und Michelle Chelsea Fox aus dem Master-Studiengang Strategische Gestaltung ein Konzept, das anhand einer digitalen Plattform aktuelle Forschungsfragen und ‑ergebnisse für Menschen ohne wissenschaftlichen Hintergrund verfügbar macht. Durch den Einsatz einer künstlichen Intelligenz werden komplexe wissenschaftliche Inhalte dem jeweiligen Wissensstand der Nutzer*innen entsprechend angepasst. Diese ermöglicht ebenfalls, lange Texte in knappe Kernaussagen zu verpacken und kontextgebende Bilder aus einzelnen Textpassagen zu generieren. Ziel der Arbeit ist es, den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen selbstverständlich zu machen und den Zugriff auf fundierte und verständlich aufbereitete Daten schnell zu ermöglichen. Das Projekt wurde von Prof. Carmen Hartmann-Menzel und Prof. Matthias Held betreut.
Jurystatement: Aktuelle wissenschaftliche Forschung mithilfe von KI verständlich machen – das möchte das Team von »[sci]mmary«. In Zeiten von Fake News ein hochrelevantes Projekt, das Olga Krasizkaja und Michelle Chelsea Fox von der HfG Schwäbisch Gmünd professionell aufbereitet, visualisiert und dokumentiert haben.
Home Office – Wie arbeiten wir in Zukunft von zu Hause aus?
Diese Frage stellten sich Lucy Braun und Lars Schiwietz und entwickelten mit „New Work“ ein Möbel-Ensemble, das unterschiedliche Arbeitsweisen und Tätigkeiten bei der Arbeit von zu Hause aus unterstützt. Die unterschiedlichen Möbel unterstützen eine agile sowie kreative Arbeitsweise. Sie funktionieren gemeinsam als System, als auch einzeln und bieten somit ein nutzerorientiertes Arbeitsumfeld im eigenen Zuhause. Das Möbelstück „tray“ dient dabei stets als das verbindende Element. „Tray“ dient als portable Arbeitsfläche, die den schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Tätigkeiten ermöglicht. „Trolley“ bietet als höhenverstellbarer Schreibtisch den Vorteil, sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten zu können. Zudem kann der Raum flexibel gewechselt werden. „Bench“ nutzt den Raum vor dem Fenster, um neue Reize zu schaffen und die bildschirmfreie Zeit zu genießen. Die Abschlussarbeit wurde von Prof. Franz Biggel und Prof. Sigmar Willnauer betreut.
Jurystatement: Drei Möbel in ihrer klaren, auf Funktion reduzierten Sprache. Dazu innovatives Zubehör wie eine universell einsetzbare Faltbox. So kann der Spagat zwischen Home und Office gut gelingen.