iF DESIGN TALENT AWARD 2022

Gewinnerinnenfoto

Für das analy­ti­sche Gestal­tungs­pro­jekt Bundes­mi­nis­te­rium für junge Menschen“, entstanden im zweiten Semester des Studi­en­gangs Stra­te­gi­sche Gestal­tung, wurden die drei Studen­tinnen Theresa Betz, Jasmin Galle und Maja Lewan­dowski mit dem inter­na­tio­nalen iF DESIGN TALENT AWARD 2022 Special Price – Best of the Year 2022 ausge­zeichnet. Den iF DESIGN TALENT AWARD 2022 – Climate Action konnten sich die beiden Produktdesigner*innen Fran­ziska Dehm und Dominic Hahn mit ihrer Projekt­ar­beit Plant­S­crew“ sichern. 

Junge Menschen sind in Politik und Gesell­schaft nicht ausrei­chend vertreten. Der Bedarf an einem Sprach­rohr, das in ihrem Namen spricht, wächst. Im Rahmen eines Semes­ter­pro­jekts zum Thema Design Futu­ring“ konzi­pierten die drei Master­stu­den­tinnen Betz, Galle und Lewan­dowski ein Bundes­ju­gend­mi­nis­te­rium. Dabei greifen Leit­mo­tive, Kommu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien und Design inein­ander und skiz­zieren, wie ein Bundes­mi­nis­te­rium in Zukunft agieren könnte. 

Ein Stuhl im Bundestag

Ziel des entwor­fenen Bundes­mi­nis­te­riums ist es, die poli­ti­sche Parti­zi­pa­tion zu erleich­tern, als Sprach­rohr in Politik und Gesell­schaft zu dienen und Vertrauen durch Trans­pa­renz zu gewinnen. Der Vision folgte ein Gebäude, welches ein Ort der Entfal­tung und des Austauschs sein soll. Durch zusätz­liche Aktionen wie Stuhl im Bundestag“, bei dem junge Menschen für einen Tag einen Stuhl im Plenar­saal des Bundes­tags besetzen können, wollen die Studie­renden junge Menschen in der poli­ti­schen Debatte sichtbar machen. Weiter sind Plakate und Social Media Kampa­gnen sowie soge­nannte Action Rooms“, die deutsch­land­weit verteilt sind und die direkte Teil­nahme und den Austausch vor Ort ermög­li­chen, Teil des Konzepts. 

Das Konzept Bundes­mi­nis­te­rium für junge Menschen – Ein Zukunfts­sze­nario für Politik und Gesell­schaft“ über­zeugte die Jury des iF DESIGN AWARD. This is an original and scalable idea that gives a voice to young people while tack­ling urgent poli­tical issues. The crea­tion of a Ministry of Youth is a logical step towards empowe­ring the new poli­tical generation.“

Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesund­heits­ri­siken von Frauen Welt­weit. Diese Gewalt findet sich auf der ganzen Welt in allen Gesell­schafts­schichten wieder und ist somit ein globales gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Problem. 

Boxing Problems“ von Robin Richter ist ein modu­lares Ausstel­lungs­system. Es besteht aus sechs inein­ander stapel­baren Boxen, welche in einer dazu gehö­rigen Tasche einfach trans­por­tiert werden können. In den Boxen selbst werden verschie­dene Gewalt­formen wahr­nehmbar gemacht und mit dem zuge­hö­rigen Erklä­rungs­text auf der Rück­seite erklärt und beschrieben. Inhalte der Boxen sowie die Erklä­rungs­texte lassen sich einfach und jeder­zeit austau­schen, was die Möglich­keit eröffnet, eine nahezu endlose und vari­an­ten­reiche Ausstel­lung zu gestalten. Das modu­lare Ausstel­lungs­system kann in Schulen, Ausstel­lungen und Work­shops einge­setzt werden. 

Derzeit gibt es in Deutsch­land so gut wie keine schu­li­sche Präven­tion zum Thema Gewalt gegen Frauen. Die Inte­gra­tion von Boxing Problems“ im Lehr­plan könnte es dazu beitragen, unsere Zukunft gewalt­freier und gleich­be­rech­tigter zu gestalten. Durch die visu­elle, audi­tive und hapti­sche Wahr­neh­mung wird das Problem
der Gewalt an Frauen emotional erfahrbar gemacht. Das unter­stützt die Präven­tion und schafft ein Problembewusstsein. 

Auffors­tung in Zukunft noch effek­tiver gestalten

Effi­zi­ente Auffors­tung beginnt nicht mit dem Anpflanzen neuer Bäume im Wald. Die beiden Studie­renden Fran­ziska Dehm und Dominic Hahn sind sich sicher: Es fängt schon lange davor an. Setz­linge müssen zuerst kulti­viert werden und ein gesundes Wurzel­system ist entschei­dend für das frühe Wachstum. Häufig werden jedoch die Wurzeln während der Verpflan­zung geschä­digt. Die Bäume werden im Wald gepflanzt, haben aber nur eine geringe Chance, zu gesunden Bäumen heran­zu­wachsen. Die derzei­tigen Entwurz­lungs­me­thoden sind für die Forstarbeiter*innen weder effi­zient noch gesund. 

Diese Problem­stel­lung betref­fend, entwi­ckelten die Produktgestalter*innen Fran­ziska Dehm und Dominic Hahn ein Werk­zeug, das Setz­linge scho­nend ausgräbt, ohne die Wurzeln zu beschä­digen. Eine Spiral­form des Werk­zeugs gewähr­leistet maxi­male Effi­zienz bei mini­maler Beschä­di­gung der Wurzeln beim Ausgraben. Das Werk­zeug wird präzise an der Unter­seite des Setz­lings plat­ziert und muss in den Boden gebohrt werden. Sobald das Werk­zeug voll­ständig in den Boden gedreht ist, kann es heraus­ge­zogen werden. Der Setz­ling kann nun vom Toolbit entfernt werden, wobei der Groß­teil der Erde im Wald­boden verbleibt. Zudem haben die Studie­renden ein mecha­ni­sches Werk­zeug entwi­ckelt, das einen opti­mierten Arbeits­ab­lauf ermög­licht, indem die Bewe­gungs­ab­läufe für Anwender*innen redu­ziert werden. Das Projekt entstand im vierten Semester in der Produkt­ge­stal­tung und wurde von Andreas Hess betreut. Die Jury zeigte sich begeis­tert vom Projekt Plant­S­crew“ und betonte: These tools solve the problem of getting vulnerable young plants to grow and thus contri­butes to refo­re­sta­tion. The tools look simple but are effec­tive in their mate­ria­liza­tion“.

iF Design Talent Awards 2022

Der iF DESIGN TALENT AWARD ist mit rund 10.000 Einrei­chungen pro Jahr einer der wich­tigsten Design­preise für Studie­rende aus aller Welt. iF bietet deshalb eine wich­tige Platt­form für Nach­wuchs­de­si­gner*innen und ihre zukunfts­wei­senden Konzepte. Die Wett­be­werbs­ka­te­go­rien entspre­chen den Zielen der Vereinten Nationen für nach­hal­tige Entwick­lung (Sustainable Deve­lo­p­ment Goals). Aus diesem Grund wurden Einrei­chungen gesucht, die sich mit den drin­gendsten Heraus­for­de­rungen unserer Gesell­schaft befassen.