Aner­ken­nung der Mia Seeger Stif­tung an Studenten der HfG

Julian Oberenzer

Julian Oberenzer erhielt eine Aner­ken­nung durch die Mia Seeger Stif­tung für sein Projekt SNAB“ im Bereich des Medi­cal­de­signs. Im Sommer­se­mester 2023 entwi­ckelte Julian im Rahmen eines Semester-Projekts in der Produkt­ge­stal­tung, betreut durch Prof. Gerhard Reichert, sein Produkt Snab“.

Löse ein Problem“, mit diesen Worten star­tete sein Semester-Projekt:

Aufgrund einer unter Wespen­all­ergie leidenden Person im Freun­des­kreis kam Julian schnell das Problem mit der Verab­rei­chung von Adre­nalin-Injek­tionen bei einem anaphy­lak­ti­schen Schock durch einen Wespen­stich in den Kopf. Diese Injek­tion muss schnell verab­reicht werden, um dem*der Patient*in das Leben zu retten.
Deshalb gibt es bereits Adre­nalin-Injek­toren, die von den betref­fenden Personen selbst mitge­führt und ange­wendet werden können. Aufgrund der Unhand­lich­keit und Größe nehmen viele diese aber nicht überall mit hin und haben ihren Injektor deshalb im Notfall
nicht immer griff­be­reit. Zudem stellt der Prozess des Inji­zie­rens für manche Perso­nen­gruppen, z.B. Kinder, schon selbst ein großes Problem dar. 

Julian setzte sich dann das Ziel, einen Injektor zu entwi­ckeln, der dauer­haft und unauf­fällig am Körper getragen werden kann. Sein Injektor denkt das Inji­zieren neu, ist immer dabei und einsatz­be­reit. Snab“ wird dauer­haft am Ober­schenkel mitge­tragen und muss selbst zum
Inji­zieren nicht abge­nommen werden. Durch die beson­ders flache Bauweise und die problem­lose Befes­ti­gung, wird er kaum noch wahr­ge­nommen und kann auch unter der Klei­dung getragen werden.
Per Knopf­druck ist der Injektor zu jeder Zeit auslösbar. Nach dem Prinzip Form follow func­tion“ wurde der Injektor aufs Kleinste redu­ziert, ohne dabei Kompro­misse in der Funk­tio­na­lität einzu­gehen. Snab“ ist nur wenige Milli­meter höher als die Nadel selbst.
Die eigent­liche Chall­enge bestand darin, die Anord­nung der einzelnen Komponenten
neu zu über­denken, ohne die wich­tigen Details wie Siche­rungen, Nadellängen,
Tank­größen und Bedien­bar­keit außer Acht zu lassen. Statt sich den Injektor wie üblich mit Schwung in den Ober­schenkel zu stoßen, kann Snab“ ohne große Über­win­dung bzw. Kraft­an­stren­gung über zwei Druck­knöpfe akti­viert werden.
Um Fehl­aus­lö­sungen zu verhin­dern, müssen beide Knöpfe gleich­zeitig gedrückt
werden. Erst dann löst er aus und inji­ziert das Adre­nalin. Durch die komplette Abdich­tung des Gehäuses ist Snab“, anders als die Mitstreiter, sogar wasserdicht.
Befes­tigt wird es mit einem rutsch­si­cheren Neopren-Band, welches über einen Magnet­ver­schluss verfügt.

Am 07.11.2024 zeich­nete die Mia Seeger Stif­tung Snab“ dann mit einer Aner­ken­nung aus. Insge­samt wurden 3 Preise und 3 Aner­ken­nungen ausgezeichnet.

Wirk­lich fertig und zu 100 Prozent zufrieden ist man am Ende eines Projekts fast nie. Aber nach der finalen Präsen­ta­tion ist man rück­bli­ckend trotzdem immer stolz darauf. Durch die Auszeich­nung der Mia Seeger Stif­tung, bekommt man zusätz­lich das Feed­back, dass das Projekt auch außer­halb des Hoch­schul­rah­mens Rele­vanz besitzt.“ – Julian Oberenzer

Die HfG gratu­liert Julian zu seinem Erfolg und wünscht für die Zukunft alles Gute!